Biden droht Verweigerung der Kommunion

Dem US-Präsidenten und bekennenden Katholiken Joe Biden könnte laut einem Entschließungsentwurf der römisch-katholischen Bischöfe der USA wegen seiner Haltung zur Abtreibung demnächst die Teilnahme an der heiligen Kommunion verwehrt werden. Biden bezeichnete das Vorhaben der Bischöfe gestern allerdings als „private Angelegenheit und ich glaube nicht, dass das passieren wird“. Der 78-Jährige ist gläubiger Katholik, er geht praktisch jeden Sonntag zur Messe.

Zugleich unterstützt er die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der USA von 1973, Frauen grundsätzlich das Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch zuzugestehen. Die US-Bischöfe hatten am Donnerstag bei ihrer Vollversammlung trotz Warnungen des Vatikan dafür gestimmt, eine formelle Erklärung zur „Bedeutung der Eucharistie im Leben der Kirche“ zu formulieren.

Abtreibung als Wahlkampfthema

Es gab 168 Stimmen dafür, 55 dagegen und sechs Enthaltungen. Einige Bischöfe setzen sich dafür ein, Politikerinnen und Politiker, die das Recht auf Abtreibung verteidigen, vom Sakrament der Kommunion auszuschließen. Der Entschließungsentwurf soll nun in den Diözesen diskutiert werden. Bei der nächsten Bischofskonferenz im November soll er dann erneut auf die Tagesordnung kommen.

In den USA gehört die Haltung zur Abtreibung zu den traditionellen Wahlkampfthemen. Viele evangelikale Christinnen und Christen hatten Bidens Haltung zu Schwangerschaftsabbrüchen als Grund angegeben, warum sie bei der Präsidentschaftswahl im November nicht ihm, sondern dem erklärten Abtreibungsgegner Donald Trump ihre Stimme gaben.