„Blumenstreik“ zu Suu Kyis Geburtstag in Myanmar

In Myanmar haben heute zahlreiche Menschen zum Zeichen ihrer Unterstützung für die entmachtete und festgesetzte Regierungschefin Aung San Suu Kyi mit Blumen im Haar demonstriert. Anlass für den landesweiten „Blumenstreik“ war der 76. Geburtstag der beliebten Politikerin, die sich meist mit frischen Blumen im Haar präsentiert, wie örtliche Medien berichteten. In sozialen Netzwerken waren Fotos von Menschen mit Blumenschmuck zu sehen.

Demonstration in Myanmar zum Zeichen der Unterstützung für die entmachtete und festgesetzte Regierungschefin Aung San Suu Kyi
APA/AFP

Suu Kyi sitzt seit dem Militärputsch von Anfang Februar im Hausarrest. Diese Woche begann der Prozess gegen die Friedensnobelpreisträgerin. Die Justiz wirft ihr ein halbes Dutzend Vergehen vor.

Beobachter und Menschenrechtsexperten vermuten, dass die Junta die Politikerin durch die Verfahren langfristig zum Schweigen bringen will. Unter anderem muss sie sich wegen Verstößen gegen die Außenhandelsgesetze, Verletzung von CoV-Maßnahmen und Anstiftung zum Aufruhr verantworten.

UNO fordert Stopp von Waffenlieferungen

Die UNO-Vollversammlung hatte gestern einen Stopp der Waffenlieferungen an Myanmar gefordert. 119 Länder verabschiedeten eine nicht bindende Resolution, die den Militärputsch in dem südostasiatischen Land verurteilt und alle UNO-Mitgliedstaaten auffordert, Waffenlieferungen nach Myanmar zu verhindern.

Die Resolution fordert auch eine Rückkehr zur Demokratie in Myanmar und die Umsetzung eines Fünfpunkteplans zur Beilegung der Krise, den der Verband Südostasiatischer Staaten (ASEAN) schon im April vorgelegt hatte.

Warnung vor Eskalation

Die Sondergesandte der Vereinten Nationen für Myanmar, Christine Schraner Burgener, warnte unterdessen vor einer dramatischen Eskalation des Konflikts zwischen den Militärmachthabern und den Putschgegnern. Das Risiko eines umfassenden Bürgerkriegs sei real, sagte Schraner Burgener.