Dutzende Rebellen in Äthiopiens Oromo-Region getötet

Wenige Stunden vor der Wahl in Äthiopien melden die Behörden in Afrikas zweitgrößtem Land Erfolge im Kampf gegen Rebellen der Oromo-Befreiungsarmee OLA. Bei einer vor vier Tagen gestarteten Operation sei neben Dutzenden OLA-Anhängern auch einer der Anführer getötet worden, gab die Oromia-Polizeikommission bekannt. Eine unabhängige Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.

Die OLA, die nach eigenen Angaben für die Rechte der Oromo-Volksgruppe kämpft, wird für tödliche Angriffe auf die Zentralregierung wie auch auf andere Volksgruppen verantwortlich gemacht. In der Region tritt die Regierungspartei von Ministerpräsident Abiy Ahmed bei der kommende Woche anstehenden Wahl in 60 Wahlkreisen unangefochten ohne Gegenkandidaten an.

Tigray-Konflikt überschattet Wahl

Die Wahl wird überschattet vom Tigray-Konflikt, bei dem der Regierung in Addis Abeba immer wieder vorgeworfen wird, mit Gewalt und Vergewaltigungen gegen die Bevölkerung in Tigray vorzugehen. Abiy hatte dort im November gegen die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) eine Militäroffensive begonnen, die dort bis dahin an der Macht war.

Hintergrund waren jahrelange Spannungen zwischen der TPLF und der Zentralregierung. Die Kämpfe im Norden Äthiopiens führten bald in einen komplexen Konflikt, in den auch das Nachbarland Eritrea verwickelt ist. Hunderttausende Menschen wurden bereits in die Flucht getrieben. Nach Angaben der UNO sollen Hunderttausende Menschen in Tigray vom Hungertod bedroht sein.