500.000 Tote in Brasilien

In Brasilien hat die Zahl der CoV-Toten eine neue symbolische Schwelle überschritten: Seit Beginn der Pandemie sind nach Angaben der Regierung eine halbe Million Menschen an den Folgen einer CoV-Infektion gestorben. Gesundheitsminister Marcelo Queiroga schrieb gestern auf Twitter: „500.000 Menschen sind wegen der Pandemie gestorben, die unser Brasilien und die Welt betrifft.“

Queiroga machte keine Angaben zu den Todesfällen der vergangenen 24 Stunden und nannte daher auch keine genaue Gesamtopferzahl.

Besonders schlimm betroffen

Brasilien gehört zu den am schlimmsten von der Pandemie betroffenen Ländern der Welt. Nur in den USA gibt es noch mehr Todesfälle. 303.550 der Todesfälle in Brasilien, also mehr als 60 Prozent, wurden in diesem Jahr verzeichnet. Das größte Land Lateinamerikas war zu Jahresbeginn von einer heftigen zweiten Infektionswelle erschüttert worden, zwischenzeitlich wurden täglich mehr als 4000 Tote verzeichnet.

Tausende protestieren gegen Bolsonaro

In ganz Brasilien gingen am Wochenende unterdessen Tausende Menschen gegen den rechtspopulistischen Präsidenten Jair Bolsonaro wegen dessen Umgang mit der CoV-Pandemie auf die Straße. In der Hauptstadt Brasília sowie 14 Provinzhauptstädten forderten sie mehr Impfungen und wirtschaftliche Unterstützung in der Krise, wie die Nachrichtenplattform „G1“ berichtete.

Die Demonstrantinnen und Demonstranten verlangten zudem den Rücktritt Bolsonaros, mehr Anstrengungen im Kampf gegen den Hunger und die Umweltzerstörung sowie die Achtung der Rechte indigener Völker.

Von Anfang an verharmlost

Bolsonaro hat das Virus von Anfang an verharmlost und sich mit Verweis auf die wirtschaftlichen Folgen gegen harte Ausgangsbeschränkungen gestemmt. Zuletzt zog er auch den Sinn von Impfungen in Zweifel. Mittlerweile prüft ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss Bolsonaros Krisenmanagement in der Pandemie.