So wurden rund 450 Zuschauerinnen und Zuschauer, die bei einer Veranstaltung in Bet Schean anwesend waren, nun in Quarantäne geschickt, nachdem sich herausgestellt hatte, dass im Publikum ein Mädchen an CoV erkrankt ist.
Selbst Geimpfte und Genesene wurden vorläufig in Quarantäne geschickt, bis geklärt ist, um welche Mutation es sich handelt. Das sei eine „besondere Vorsichtsmaßnahme“, die laut öffentlich-rechtlichem Sender Kan von den Behörden auch damit argumentiert wurde, dass es sich um eine Indoor-Veranstaltung handelte.
Und nach einem neuen CoV-Ausbruch an Schulen ist in zwei Ortschaften wieder Maskenpflicht für Schülerinnen und Schüler verhängt worden. Das Gesundheitsministerium teilte am Sonntag mit, im Raum Binyamina südlich von Haifa sowie in Modiin-Maccabim-Reut müssten in Innenräumen sowie Außenbereichen wieder Schutzmasken getragen werden.
CoV-Beauftragter: Rücknahme von Lockerungen andenken
Der CoV-Beauftragte der Regierung, Nachman Asch, betonte gegenüber Kan, möglicherweise werde man nun eine stärkere Empfehlung, auch Kinder in dieser Altersgruppe zu impfen, aussprechen. Außerdem müsse man überlegen, ob man einen Teil der Lockerungen – konkret sprach er etwa die Maskenpflicht an – nicht wieder zurücknehmen müsse.

Die Maskenpflicht in Israel war nach einer vorangegangenen Ankündigung erst vor fünf Tagen angesichts niedriger Infektionszahlen landesweit aufgehoben worden. In Österreich wird die FFP2-Maskenpflicht mit 1. Juli weitgehend abgeschafft, in „Öffis“, Handel und Museen reicht dann ein Mund-Nasen-Schutz. Zuletzt gab es auch hierzulande warnende Stimmen, die Lockerungen seien zu weitreichend bzw. die Politik zu sorglos, etwa von der Ärztekammer. Absehbar ist jedenfalls, dass sich in Österreich ähnliche Problemlagen wie in Israel ergeben werden.
Delta-Variante vermutet
In einer Schule in Binjamina wurden 45 Schüler positiv auf eine Infektion mit dem Coronavirus getestet. Auch in Modiin – einer Stadt zwischen Tel Aviv und Jerusalem – gab es rund ein Dutzend neuer Fälle. Nach Medienberichten wird an beiden Schulen ein Zusammenhang mit Rückkehrern aus dem Ausland sowie der ansteckenderen Delta-Variante des Coronavirus vermutet. Sie war zuerst in Indien beobachtet worden.
Vor zwei Wochen hatte Israel mit der Impfung von Jugendlichen im Alter von zwölf bis 15 Jahren gegen das Coronavirus begonnen. Anders als für die über 15-Jährigen wurde aber keine ausdrückliche Empfehlung ausgesprochen. Argumentiert wurde das mit den noch geringen vorhandenen Daten für diese Altersgruppe. Demnächst sollen aber die Daten von Impfungen aus den USA vorliegen, wo Zwölf- bis 15-Jährige schon länger geimpft werden.
Laut aktuellen israelischen Berichten soll die Delta-Variante um 60 Prozent ansteckender sein als die zuerst in Großbritannien beobachtete Alpha-Variante. Delta führe zu schwereren Krankheitsverläufen und zweieinhalbmal so vielen Hospitalisierungen wie Alpha.
Eines der erfolgreichsten Länder bei Impfung
Das Neun-Millionen-Einwohner-Land Israel setzt seit dem 19. Dezember erfolgreich eine Impfkampagne um. Fast 5,5 Millionen haben bereits eine Erstimpfung und mehr als 5,1 Millionen eine Zweitimpfung erhalten.
Neuinfektionen und schwere Erkrankungen gingen in den vergangenen Monaten stark zurück. Die Zahl der Schwerkranken fiel auf 22. Ende Jänner hatte es noch rund 1.200 schwerkranke CoV-Patientinnen und -Patienten in Israel gegeben.