Belgische Soldaten bei der Suchaktion nach einem terrorverdächtigen Soldaten
APA/AFP/Kenzo Tribouillard
Belgien

Terrorverdächtiger Soldat tot gefunden

Nach vierwöchiger Fahndung nach dem terrorverdächtigen Soldaten Jürgen Conings ist in Ostbelgien offenbar dessen Leiche gefunden worden. Nach dem Mann war seit seinem Verschwinden mit einem beispiellosen Großeinsatz gefahndet worden.

Laut der Zeitung „Het Belang van Limburg“ entdeckte der Bürgermeister der Gemeinde Maaseik, Johan Tollenaere, den Leichnam beim Mountainbiken. Es gab zunächst keine offizielle Bestätigung, dass es sich um Conings handelte. Die Nachrichtenagentur Belga meldete jedoch, eine „gute Quelle“ habe das bestätigt.

Der mutmaßliche Rechtsextremist Conings war Ende Mai nach Todesdrohungen gegen einen prominenten Virologen verschwunden. Laut dem Sender VRT soll das Anschlagziel der bekannte flämische Virologe Marc Van Ranst gewesen sein, der daraufhin an einen sicheren Ort gebracht wurde.

Belgische Polizisten und Soldaten mit Suchhunden
APA/AFP/Kenzo Tribouillard
Wochenlang lief eine intensive Suche nach dem Soldaten

Hatte Zugang zu Waffenkammer bei Armee

In einem Brief hatte er staatlichen Strukturen und mehreren öffentlichen Personen mit einem Anschlag gedroht. Die Behörden warnten, dass der Gesuchte wohl bewaffnet sei, da er direkten Zugang zur Waffenkammer seiner Armeeeinheit hatte. Aufgrund rechtsextremer Sympathien steht der gesuchte Soldat auf einer Terroristenliste der belgischen Anti-Terror-Behörde Ocam.

Polizeifot des Gesuchten
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Foto des Gesuchten Conings

Der 46-Jährige war ganz in der Nähe des nunmehrigen Fundorts der Leiche am Nationalpark Hoge Kempen im Dreiländereck Belgien-Deutschland-Niederlande verschwunden. Es wurde damals befürchtet, dass er einen Anschlag auf staatliche Strukturen oder mehrere öffentliche Personen plant. Daraufhin wurde eine beispiellose Suchaktion mit Hunderten Soldaten und teilweise auch Hubschraubern gestartet, jedoch ohne Erfolg.

Nächtliche Hausdurchsuchungen

Fünf Tage nach Conings Verschwinden hatten Ermittler in der Nacht zehn Häuser von Personen aus dem Umfeld des Mannes durchsucht. Auch via Interpol wurde der Soldat gesucht. Zudem waren sowohl deutsche als auch niederländische Polizisten an den Suchaktionen beteiligt.

Auto mit schweren Waffen zurückgelassen

In einem Auto, das dem Gesuchten gehören soll, war nach Angaben der Behörden ein „verdächtiger Mechanismus“ gefunden worden, möglicherweise eine Sprengvorrichtung. In dem Wagen lagen außerdem schwere Waffen. Gegen den Mann wird wegen versuchten Mordes und illegalen Waffenbesitzes in einem terroristischen Kontext ermittelt.