Indien impft 7,5 Millionen Menschen an einem Tag

Heute hat Indien mehr als 7,5 Millionen Menschen gegen das Coronavirus geimpft – mehr als je zuvor an einem Tag. Das zeigen Zahlen des indischen Gesundheitsministeriums. In Indien leben insgesamt mehr als 1,3 Milliarden Menschen, es ist das Land mit der zweitgrößten Bevölkerung – nach China. Heute gab es zusätzliche Impfzentren, die Impfungen für alle Erwachsenen anboten.

Bisher lief die Impfkampagne in Indien allerdings deutlich langsamer als zunächst geplant. Weniger als fünf Prozent der Bevölkerung sind vollständig geimpft. Ein Grund dafür ist Impfstoffknappheit – unter anderem weil die Regierung zunächst nicht versucht hat, genügend Impfstoff für die große Bevölkerung zu kaufen.

Inzwischen will die Regierung gegensteuern, etwa indem sie ein komplexes Impfstoffbeschaffungssystem vereinfacht hat. Davor kauften die Zentralregierung, die Regierungen der Bundesstaaten sowie Privatkrankenhäuser Impfstoffe zu verschiedenen Preisen.

Belohnungen für Impfwillige

Ein anderer Grund für die bisher langsamere Impfkampagne ist eine besonders in gewissen ländlichen Regionen verbreitete Impfskepsis. Um diese zu bekämpfen, haben sich einige örtliche Behörden Belohnungen für Impfwillige ausgedacht – etwa Benzin, Saatgut, Dreiräder, Tomaten oder Reis, wie örtliche Medien berichteten.

In einem Teil von Uttar Peradesh wurden Geschäfte angewiesen, Alkohol nur an Geimpfte zu verkaufen, wie die Zeitung „Mint“ schrieb. Und in einem Distrikt im Bundsstaat Madhya Pradesh prüfte die Polizei kürzlich auf der Straße, wer geimpft ist und wer nicht, wie „The Indian Express“ berichtete. Geimpfte erhielten laut dem Bericht eine Plakette mit der Aufschrift: „Ich bin ein echter Patriot, weil ich geimpft worden bin.“ Ungeimpfte erhielten ein Blatt mit einem Totenkopf drauf.