EZB: Wirtschaft „die Krücken nicht zu früh“ wegnehmen

Trotz des aufkommenden Aufschwungs im Euro-Raum ist für die Europäische Zentralbank (EZB) noch keine Entwarnung angesagt. Es gelte weiter, wachsam zu bleiben, auch wenn sich der Ausblick angesichts der verbesserten Coronavirus-Lage „in der Tat“ aufhelle, sagte EZB-Chefin Christine Lagarde gestern in einer Videoschaltung vor einem Ausschuss des Europaparlaments.

Bereits für das laufende Quartal sei zwar damit zu rechnen, dass die Konjunktur Fahrt aufnehme. Doch stelle die Verbreitung von Virusmutationen weiterhin eine Risikoquelle dar. Es gelte, der von der Pandemie getroffenen Wirtschaft „die Krücken nicht zu früh“ wegzunehmen. Die geldpolitische Unterstützung müsse bis weit in die Phase der Konjunkturerholung hinein eine Brücke bilden, so Lagarde.

Experten der EZB-Geldpolitik rechnen angesichts der einsetzenden wirtschaftlichen Erholung damit, dass die billionenschweren Krisen-Anleihenkäufe der EZB Ende März 2022 auslaufen werden. Das zu Pandemiebeginn 2020 beschlossene Programm mit dem Kürzel PEPP ist derzeit eine der wichtigsten Instrumente der EZB zur Linderung der wirtschaftlichen Nebenwirkungen der CoV-Krise.