Ungarn kritisiert Pläne für regenbogenfarbenes EM-Stadion

Die Münchner Fußballarena könnte beim Europameisterschaftsspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Ungarn am Mittwoch in den Regenbogenfarben erstrahlen. Während CSU-Chef Markus Söder sich heute hinter die Idee stellte, reagierte Ungarn verärgert auf den Vorstoß. „Es ist äußerst schädlich und gefährlich, Sport und Politik zu vermischen“, sagte Außenminister Peter Szijjarto nach Angaben der Nachrichtenagentur MTI. „Die historische Erfahrung zeigt, dass das eine schlechte Sache ist, und allen voran die Deutschen wissen das genau.“

Ungarns Parlament hatte am Dienstag vergangener Woche ein Gesetz verabschiedet, das „Werbung“ für Homosexualität oder Geschlechtsumwandlungen bei Minderjährigen verbietet. Die EU-Kommission hat bereits angekündigt, das umstrittene Gesetz zu prüfen.

Der Münchner Stadtrat hatte sich in einem fraktionsübergreifenden Antrag dafür ausgesprochen, das Fußballstadion zum anstehenden Gruppenspiel gegen Ungarn in den Regenbogenfarben zu beleuchten. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) bat den Europäische Fußballverband (UEFA) und den Deutschen Fußballbund (DFB) in einem Schreiben, „dieses Zeichen für Weltoffenheit und Toleranz zu unterstützen“. Die endgültige Entscheidung liegt bei der UEFA als Ausrichterin der Fußball-EM.