Kosovarische Staatspräsidentin bei Van der Bellen

Die Präsidentin des Kosovo, Vjosa Osmani-Sadriu, absolviert einen Arbeitsbesuch in Wien. Heute wird sie von Bundespräsident Alexander Van der Bellen in der Hofburg empfangen. Der Kosovo gehört zu den sechs Westbalkan-Ländern, die der EU beitreten wollen.

Er ist jenes Land, das auf dem Weg der Integration am wenigsten weit fortgeschritten ist. Hindernisse sind vor allem das Verhältnis zum ehemaligen Kriegsgegner Serbien und die fehlende Anerkennung durch fünf EU-Staaten.

Der Kosovo war früher eine serbische Provinz. Er hatte sich im Februar 2008 nach dem Kosovo-Krieg 1998/99, in den die NATO aufseiten der Kosovo-Albaner gegen das damalige Restjugoslawien eingriff, und Jahren unter UNO-Verwaltung für unabhängig von Serbien erklärt.

Beziehung zwischen Serbien und Kosovo entscheidend

Eine Verhandlungslösung mit Serbien, was die Zukunft des Kosovo betrifft, war nicht zustande gekommen. Serbien erkennt den Kosovo nach wie vor nicht als unabhängigen Staat an, ebenso die EU-Mitglieder Spanien, Slowakei, Rumänien, Griechenland und Zypern.

Verhandlungen zwischen Serbien und dem Kosovo unter EU-Vermittlung wurden jüngst auf höchster Ebene mit dem neuen kosovarischen Regierungschef Albin Kurti und Serbiens Präsident Aleksandar Vucic wiederaufgenommen. Sie sollen zu einer Normalisierung der Beziehungen führen.

Die EU hat das implizit zur Voraussetzung für einen EU-Beitritt beider Länder gemacht. Die jahrelangen Verhandlungen wurden aber in der Vergangenheit mehrmals unterbrochen und erzielte Vereinbarungen nicht umgesetzt. Dabei geht es vor allem um die Rechte der im Kosovo lebenden, serbischen Minderheit.