Nerventumor bei Kindern: Verträglichere Therapie gefunden

Die initiale Chemotherapie von aggressiven, kindlichen Nerventumoren, Hochrisikoneuroblastomen, entscheidet über den weiteren Verlauf der Erkrankung. Wie sich nun zeigte, ist das von der europäischen Neuroblastom-Studiengruppe verwendete Chemotherapieschema gleich wirksam, aber besser verträglich als ein hochwirksam eingestuftes amerikanisches Schema.

Zu diesem Ergebnis kam ein internationales Forschungsteam, koordiniert von der St.-Anna-Kinderkrebsforschung. Die Studie wurde im renommierten „Journal of Clinical Oncology“ veröffentlicht.

Vergleich zweier Therapien

Für besonders aggressive Nerventumore bei Kindern gibt es verschiedene Kombinationschemotherapien, die den Tumor vor einer Operation verkleinern sollen. Die Wirksamkeit einer solchen Therapie beeinflusst maßgeblich die Überlebenschancen. Die europäische Neuroblastom-Studiengruppe der International Society of Pediatric Oncology (SIOPEN) hat unter federführender Beteiligung der St.-Anna-Kinderkrebsforschung nun zwei der effektivsten Kombinationstherapien in einer internationalen Studie verglichen.

Das Ergebnis: gleiche Wirksamkeit, aber deutlich weniger Nebenwirkungen bei jenem Therapieschema, das als Standard der europäischen Neuroblastom-Studiengruppe gilt.

„Mit dem europäischen rCOJEC-Schema waren hochgradige Nebenwirkungen wie Erbrechen, Übelkeit, Durchfall, Infektionen und schmerzhafte Entzündungen der Mundschleimhaut deutlich geringer als in der Vergleichsgruppe. Wir werden es daher als Standard bei der Behandlung des Hochrisiko-Neuroblastoms verwenden“, erklärte Ruth Ladenstein, Senior-Autorin der Studie und Leiterin der Gruppe Studies & Statistics for Integrated Research and Project.