Neue Glyphosatklage gegen Bayer in USA eingereicht

Gegen Bayer ist in den USA nach langer Pause wieder eine Klage wegen des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat vor Gericht eingereicht worden. Der Kläger Michael Langford macht die jahrzehntelange Verwendung des glyphosathaltigen Bayer-Herbizids Roundup für seine Krebserkrankung verantwortlich, wie seine Anwälte gestern mitteilten.

2007 wurde bei dem Mann aus Kalifornien das Non-Hodgkin-Lymphom diagnostiziert, später entwickelte er weitere Krebsarten.

Die Klage wurde bei einem Gericht in San Franciso eingereicht, ein Gerichtstermin steht noch nicht fest. Bisher hat Bayer drei Glyphosatprozesse in erster Instanz verloren – mit millionenschweren Schadenersatzzahlungen – und in zwei der Berufungsverfahren Niederlagen erlitten.

Weitere Klagen möglich

Im Juli könnten in den USA weitere Glyphosatklagen vor Gericht kommen, hatte Vorstandschef Werner Baumann kürzlich gesagt. Die Klagewelle hatte sich der Konzern mit der Übernahme des Glyphosatentwicklers Monsanto ins Haus geholt.

Vor rund einem Jahr gab Bayer einen rund 11,6 Mrd. Dollar schweren Vergleich bekannt. Zuletzt standen aber noch für knapp 30.000 der zuletzt bekannten insgesamt 125.000 eingereichten und drohenden Klagen Einigungen aus.

Die Vorwürfe gegen Glyphosat hat Bayer stets zurückgewiesen. Behörden weltweit haben das Mittel als nicht krebserregend eingestuft. Allein die Krebsforschungsagentur IARC bewertete den Wirkstoff 2015 als „wahrscheinlich krebserregend“. Auf diese Einschätzung beriefen sich die Kläger.