Putin plädiert für Zusammenarbeit zwischen Russland und Europa

80 Jahre nach dem Überfall Nazi-Deutschlands auf die Sowjetunion hat Russlands Präsident Wladimir Putin für die Wiederherstellung einer umfassenden Partnerschaft mit Europa geworben.

„Es gibt viele Themen von gemeinsamem Interesse“, schrieb Putin in einem heute veröffentlichten Gastbeitrag für die deutsche „Zeit“. „Und wir können es uns einfach nicht leisten, die Last früherer Missverständnisse, Kränkungen, Konflikte und Fehler mit uns herumzuschleppen.“

Das sei „eine Last, die uns an der Lösung aktueller Probleme hindert“, schrieb Putin. „Unser gemeinsames und unstrittiges Ziel ist es, die Sicherheit des Kontinents ohne Trennlinien und einen einheitlichen Raum für gleichberechtigte Kooperation und kollektive Entwicklung im Sinne der Prosperität Europas und der ganzen Welt sicherzustellen.“

Russische Botschaft bot Zeitung Beitrag an

Anlass des Gastbeitrags, den die russische Botschaft vor zwei Wochen der „Zeit“ angeboten hatte, ist der 80. Jahrestag des Überfalls auf die Sowjetunion. Die Sowjetunion hatte mit rund 27 Millionen Toten so viele Opfer wie kein anderes Land im Zweiten Weltkrieg zu beklagen.

Der Beitrag trägt den Titel „Offen sein, trotz der Vergangenheit“. Darin stellt der russische Staatschef auch seine Sicht auf die jüngere europäische Geschichte dar.

So bezeichnete er den von Massenprotesten begleiteten Sturz des ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch im Jahr 2014 als „bewaffneten verfassungswidrigen Staatsstreich“. Dieser sei von den USA „organisiert“ und von Europa „aktiv“ unterstützt worden.

Damit sei die „Spaltung“ innerhalb der Ukraine und der „Austritt der Krim aus dem ukrainischen Staat“ provoziert worden. Die Bundesregierung und die Europäische Union werfen Russland dagegen eine „illegale Annexion der Krim“ vor.