Noch kein Hoffnungsträger bei Covid-19-Medikamenten

Monatlich prüft das Austrian Institute for Health Technology Assessment (AIHTA), welche Evidenz es zur Wirksamkeit und Sicherheit von möglichen Covid-19-Medikamenten gibt.

Die Bilanz nach 35 Arzneimitteln, die seit April 2020 beobachtet wurden, ist nicht besonders gut, denn einen echten Hoffnungsträger gibt es bisher nicht. Weder Bamlanivimab noch REGN-COV2, das auch Ex-Präsident Donald Trump bekam, entpuppten sich als ausreichend wirksam.

Bei diesen Medikamenten war das Interesse besonders groß, auch deshalb, weil der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Ende Jänner mitgeteilt hatte, dass er ein 400 Millionen Euro teures Kontingent der beiden in Europa noch nicht zugelassenen Medikamente einkaufen werde. In den USA erhielten die Therapeutika bereits im November 2020 von der FDA eine Notfallzulassung.

Keine Empfehlung möglich

„Die vorläufigen Ergebnisse aus den noch laufenden klinischen Studien deuten darauf hin, dass die Antikörper-Medikamente die Viruslast von nicht hospitalisierten Patienten zwar reduzieren können, eine auf Evidenz basierende Empfehlung ist derzeit aber nicht möglich“, so das Fazit von Claudia Wild, der Leiterin des AIHTA.

„Das Medikament muss über eine Infusion verabreicht werden und bedarf also zumindest einer Spitalsambulanz, trotzdem die Patienten nur leicht erkrankt sind und eigentlich zu Hause bleiben sollen“, ergänzte die Expertin die zusätzlichen logistischen Probleme – und für bereits schwerer Erkrankte ist die Antikörper-Mischung ausdrücklich nicht vorgesehen.