Laptops für Schulen: Rund 150.000 Endgeräte ab Herbst

Rund 150.000 Laptops und Tablets sollen im Herbst an die Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Schulstufe ausgeliefert werden. Diese vor genau einem Jahr angekündigte Digitalisierungsoffensive bewarben Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann bei einem Schulbesuch heute. Außerdem sollen bis 2023 alle Bundesschulen mit einer auf Glasfaser basierenden Breitbandanbindung ausgestattet sein.

Die Initiative sieht die optionale Ausstattung aller Schülerinnen und Schüler der fünften Schulstufe (im ersten Jahr auch der sechsten) mit digitalen Endgeräten vor. Die Schulen mussten dafür ein Digitalisierungskonzept vorlegen, außerdem brauchte es einen Beschluss der aus Eltern, Lehrern und Schülern bestehenden Schulpartnerschaftsgremien.

25-prozentiger Selbstbehalt

Geleistet werden muss ein 25-prozentiger Selbstbehalt, das sind je nach Gerät rund 100 Euro. Dafür gehen die Geräte ins Eigentum der Schüler über. Sozial schwache Familien können vom Selbstbehalt befreit werden.

Auch jene Lehrer an den Bundesschulen, die eine solche Klasse unterrichten, bekommen die entsprechenden Geräte. An den Pflichtschulen spendiert der Bund drei Lehrergeräte pro Klasse, den Test sollen die Länder übernehmen.

Kurz sprach vom größten „Digitalisierungsschub, den es an Schulen bisher gegeben hat“. Insgesamt werden dafür 250 Mio. Euro ausgegeben. „Das ist nach der Einführung des Gratisschulbuchs sicher eine der größten Veränderungen, die an der Schule stattfindet.“

Auch Faßmann bemühte Superlative: „Wir drehen nicht mehr an kleinen Schrauben, wie es in der Vergangenheit notgedrungen der Fall gewesen ist.“ Nicht alle Geräte würden bereits am ersten Schultag auf dem Schreibtisch liegen – sie würden aber im Lauf des Wintersemesters ausgeliefert.

Kritik von SPÖ und NEOS

Die SPÖ kritisierte den Selbstbehalt für die Schüler sowie den Zeitpunkt der Auslieferung: Diese erfolge so spät, dass dann der Höhepunkt der Pandemie schon überschritten sein werde, so Bildungssprecherin Petra Vorderwinkler.

Auch NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger nannte es „beschämend“, dass die günstigen Laptops erst jetzt kommen und dann nicht einmal alle Schüler und Lehrer ausgestattet werden. Außerdem pochte sie auf mehr Anstrengungen etwa bei Lehrerausbildung und Arbeitsplätzen an Schulen.