Maria Lassnigs Gemälde „Wilde Tiere sind gefährdet“ hat bei der laufenden Auktionswoche im Wiener Dorotheum gestern Rekorde gebrochen. Das Toplos der 2014 verstorbenen Malerin ist für 1.378.175 Euro versteigert worden – Weltrekord für ein Lassnig-Werk, wie das Dorotheum am Abend mitteilte. Gegenüber ORF.at bestätigte das Dorotheum einen weiteren Rekord: Es handle sich um das höchste Auktionsergebnis eines zeitgenössischen österreichischen Künstlers oder Künstlerin.
Schätzpreis deutlich überboten
Der Schätzpreis für das drei mal zwei Meter große Gemälde aus dem Jahr 1980 lag bei bis zu 800.000 Euro. Das Bild Lassnigs war an einem Wendepunkt in der Karriere der Künstlerin entstanden.

Als das Werk 1985 in der ersten großen Retrospektive im Museum des 20. Jahrhunderts in Wien ausgestellt wurde, schrieb der damalige Angewandte-Rektor Peter Gorsen im Katalog: „Man sieht eine als Mars gekennzeichnete Symbolfigur auf einer anderen Figur reiten, die durch ihre Fortbewegung auf einer Lafette als ausgebeutetes Arbeitstier und ‚Kanonenfutter‘ kenntlich gemacht ist. Der Dressurakt wird in der grünen Landzone der unteren Bildhälfte durch eine mörderische Szene ergänzt, die unschwer als eine allegorische Chiffre der Ausrottung von Exoten und des fortgesetzten Lebensentzugs der Bevölkerung in diesem Kontinent gelesen werden kann.“