NGO ortet Industrieattacke auf EU-Gesetz für Waldschutz

Greenpeace will mit einem neuen Bericht aufzeigen, dass Unternehmen mit Hilfe von Agenturen und Anwälten hinter den Kulissen aggressives Lobbying gegen das geplante EU-Gesetz für globalen Waldschutz betreiben.

Öffentlich würden sie jedoch vorgeben, die EU-Vorhaben zu unterstützen. Hintergrund ist die Ausarbeitung eines Entwurfs seitens der EU-Kommission zur Verhinderung der Einfuhr von Produkten, für die natürliche Ressourcen des Planeten zerstört werden. Dieser Entwurf war für diesen Sommer geplant. Nun habe die EU angekündigt, dass der Prozess auf unbekannte Zeit verschoben werde.

Jedoch schreibt Greenpeace auch, dass es offen sei, ob dahinter der Druck von Konzernen steht. Gleichzeitig fordert die Umweltorganisation die EU-Kommission jedoch auf, dem Gegenwind standzuhalten und ein starkes und sanktionierbares Gesetz zum globalen Waldschutz vorzulegen.

„Bollwerk aus Agenturen und Anwälten“

Lukas Meus, Waldexperte bei Greenpeace Österreich, bezeichnet den Fall als „besonders perfide“. Viele Unternehmen, die von der Zerstörung profitieren würden, würden sich hinter ihren Branchenverbänden verstecken, die dann „die schmutzige Lobbyarbeit“ erledigen würden.

Meus sprach von einem „Bollwerk aus Agenturen und Anwälten, gezielten Beschwerden und Beharren auf undurchsichtigen und ineffizienten Greenwashing-Maßnahmen“, mit denen die Verbände systematisch den Gesetzgebungsprozess blockieren würden. Die EU sei für zehn Prozent der weltweiten Entwaldung und der damit verbundenen Emissionen verantwortlich, so Meus.