Delta-Variante: Portugal setzt Lockerungen aus

Wegen einer besorgniserregenden Ausbreitung der Delta-Variante und einer Zunahme der Infektionsfälle hat die Regierung Portugals die für Montag vorgesehenen Lockerungen der Coronavirus-Einschränkungen für weite Teile des Landes ausgesetzt. „Wir befinden uns in einer kritischen Phase“, sagte Ministerin Mariana Vieira da Silva gestern in Lissabon.

Höchster Wert seit Februar

Mit 1.556 neuen Ansteckungen binnen 24 Stunden wurde am Donnerstag nach Angaben des Gesundheitsministeriums der höchste Wert seit Februar registriert. Nach Angaben der EU-Behörde ECDC hat Portugal inzwischen mit einer 14-Tage-Inzidenz von gut 124 den höchsten Wert aller 30 erfassten Länder.

Besonders schlecht ist die Lage im Großraum Lissabon sowie in Sesimbra und Albufeira. Dort werden die Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie deshalb sogar verschärft. Gastronomiebetriebe und Einzelhandel (Lebensmittelhandel ausgenommen) müssen dort etwa an den Wochenenden und Feiertagen wieder bereits um 15.30 Uhr schließen.

Lissabon – wo die Delta-Variante bereits mehr als 70 Prozent aller Fälle ausmacht – wird kurzzeitig über das Wochenende abgeriegelt. Allerdings dürfen die gut 2,8 Millionen Bewohnerinnen und Bewohner anders als vor einer Woche den Großraum Area Metropolitana diesmal nicht nur aus „triftigem Grund“ wie etwa Arbeit und Arztbesuch verlassen. Man darf auch dann raus, wenn man einen negativen Test, einen Nachweis über eine vollständige Immunisierung bzw. über eine Genesung von der Krankheit vorlegt.