Studie: US-Lebenserwartung um fast zwei Jahre gesunken

Die Lebenserwartung der US-Bevölkerung ist einer Studie zufolge im CoV-Jahr 2020 um fast zwei Jahre gesunken. Das Forscherteam fand dabei eine große Ungleichheit unter Schwarzen, Latinos und Weißen.

So fiel die Lebenserwartung von schwarzen Männern auf knapp 68 Jahre – das sei der geringste Wert seit 1998. Weiße Männer liegen bei knapp 75 Jahren. Der Artikel des US-Teams wurde im „British Medical Journal“ veröffentlicht.

Insgesamt sank die Lebenserwartung in den USA von 2018 bis 2020 den Wissenschaftlern zufolge um 1,87 auf 76,9 Jahre. Besonders extrem sei die Entwicklung für Schwarze und Latinos gewesen, deren Lebenserwartung jeweils um mehr als drei Jahre zurückging.

Folge von „systemischem Rassismus“

Die Entwicklung in den USA sei dabei sehr viel drastischer als in 16 ausgewählten, vergleichbaren Industrieländern. Dort liege die Abnahme der durchschnittlich erwarteten Lebenszeit bei etwa 0,22 Jahren – insgesamt liege die Lebenserwartung 4,7 Jahre über der in Amerika.

Als Gründe sehen die Forscher um Steven Woolf von der Virginia Commonwealth University School of Medicine in Richmond grundlegende strukturelle Probleme in den USA. Eine seit Langem anhaltende und sich ausweitende Benachteiligung in der gesundheitlichen Versorgung, „hohe Sterberaten im Jahr 2020 und anhaltende Ungerechtigkeit gegenüber rassischen und ethnischen Minderheiten“, seien die Folge politischer Entscheidungen und von systemischem Rassismus.