Assanges Verlobte ruft Biden zu Auslieferungsverzicht auf

Die Verlobte des WikiLeaks-Gründers Julian Assange appelliert an US-Präsident Joe Biden, dem in Großbritannien inhaftierten Aktivisten die Freiheit zu ermöglichen.

Nur durch einen Verzicht auf eine Auslieferung Assanges an die USA könne sich Biden in dieser Angelegenheit von seinem Vorgänger Donald Trump distanzieren, sagte Stella Moris der Nachrichtenagentur Reuters.

Die USA müssten wieder zu einem Leuchtturm für Pressefreiheit werden. Der 49-jährige Assange hatte vor rund zehn Jahren über seine Enthüllungsplattform WikiLeaks Hunderttausende geheime US-Berichte und Diplomatendepeschen veröffentlicht.

Bisher hält US-Justizministerium an Forderung fest

Die Vereinigten Staaten werfen Assange unter anderem den Verstoß gegen ein Spionagegesetz vor. Die Regierung von Trumps Vorgänger Barack Obama, unter dem Biden Vizepräsident war, hatte sich noch gegen ein Auslieferungsgesuch entschieden.

Trump weitete die Anklage dann aus und forderte eine Überstellung. Nach Bidens Amtsübernahme hatte das US-Justizministeriums im Februar erklärt, die Auslieferung solle weiterbetrieben werden.

Zu Jahresbeginn hatte ein britisches Gericht entschieden, dass Assange nicht an die USA ausgeliefert werden darf, weil ansonsten ein Suizid zu befürchten sei. Ähnlich äußerte sich seine Verlobte: „Ich glaube, dass es keinen Zweifel gibt, dass Julian eine Auslieferung nicht überleben würde.“

Moris zeigte sich zuversichtlich, dass der Fall von der Biden-Regierung anders betrachtet werde. Darauf hoffe auch Assange selbst. „Es geht ihm sehr schlecht, aber er kämpft“, sagte sie.