Eine Privatklinik in der indischen Metropole Mumbai soll mehr als 2.000 Menschen statt des erhofften CoV-Impfstoffs eine andere Flüssigkeit gespritzt haben. Die Polizei geht nach ersten Untersuchungen davon aus, dass es sich dabei um eine Kochsalzlösung gehandelt habe, sagte ein Sprecher heute. Man habe die beiden Klinikbesitzer und acht mutmaßliche Komplizen festgenommen. Die Suche nach weiteren Verdächtigen laufe noch.
Die mutmaßlichen Betrüger sollen auf Anfrage von Nachbarschaftsorganisationen und Arbeitgebern Impfcamps an Ort und Stelle organisiert haben. Für eine Dosis des versprochenen AstraZeneca-Impfstoffs hätten sie zumindest von einigen der mehr als 2.000 Impfwilligen umgerechnet rund 14 Euro verlangt.
In Indien dürfen Privatkliniken selbst Impfstoff kaufen und ihn Impfwilligen gegen Geld spritzen. In staatlichen Krankenhäusern ist das Impfen gratis. Der mutmaßliche Betrug in Mumbai sei aufgefallen, nachdem keiner der rund 300 Bewohner eines Häuserkomplexes nach der vermeintlichen Impfung vorige Woche Symptome wie Fieber gespürt habe.
In Indien sind bisher lediglich rund vier Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Virus geimpft. Obwohl das Land als „Apotheke der Welt“ gilt und viel Impfstoff produziert, gibt es einen Mangel an Vakzinen für die Bevölkerung.