US-Regierung klagt Georgia wegen Wahlrechtsänderung

Die US-Regierung klagt gegen eine restriktive Wahlrechtsänderung im Bundesstaat Georgia. „In unserer Klage legen wir dar, dass die jüngsten Änderungen im Wahlgesetz Georgias mit dem Ziel erlassen wurden, schwarzen Bürgern Georgias das Wahlrecht aufgrund ihrer Rasse oder Hautfarbe zu verweigern oder einzuschränken“, sagte US-Justizminister Merrick Garland gestern in Washington. Die Vereinigten Staaten müssten das Wahlrecht jedes Bürgers schützen.

Das im März vom Kongress in dem südlichen Bundesstaat beschlossene Wahlgesetz erschwert die Möglichkeit, per Briefwahl abzustimmen, und verkürzt teils die Öffnungszeiten der Wahllokale. Zudem gibt es dem örtlichen Parlament mehr Befugnisse, um in den Ablauf einer Wahl einzugreifen. Auch ist es Dritten verboten, in Schlangen stehende Wähler anzusprechen – selbst das Anbieten von Wasser oder Essen ist damit ein Verbrechen.

Der demokratische US-Präsident Joe Biden hatte das Gesetz in Georgia im Frühjahr als Beispiel für modernen Rassismus angeführt. Er erklärte, die Republikaner hätten die langen Schlangen selbst geschaffen, indem sie die Zahl der Wahllokale reduziert hätten, „überproportional in schwarzen Vierteln“.