Lockdown in Sydney
APA/AFP/Saeed Khan
Delta-Variante

Lockdown auf Großraum Sydney erweitert

Australiens größte Stadt Sydney wird wegen der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus abgeriegelt. Nach einem Lockdown für Teile der Stadt weiteten die Behörden am Samstag die Maßnahme auf den Großraum Sydney sowie umliegende Regionen aus. Mehr als fünf Millionen Menschen sind von den Einschränkungen betroffen.

Der gesamte Großraum Sydney, die Bergregion Blue Mountains sowie die nahe gelegenen Küstengemeinden werde abgeriegelt, kündigte Gladys Berejiklian, die Regierungschefin des Bundesstaates New South Wales, an. „Wir müssen uns auf eine potenziell große Anzahl von Fällen in den folgenden Tagen einstellen“, fügte sie hinzu.

Ein Großteil der Einwohner und Einwohnerinnen von Sydney durfte bereits seit Mittwoch die Stadt nicht mehr verlassen, um eine Verbreitung des Virus in andere Gebiete zu verhindern. Die Menschen sind aufgefordert, in den kommenden zwei Wochen nur für notwendige Besorgungen, medizinische Dienstleistungen und Sport aus dem Haus zu gehen.

Lockdown in Sydney
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Teile Sydneys sind bereits seit Tagen im Lockdown – nun folgten der Rest der Stadt, der Großraum und die umliegenden Regionen

Bei Fahrt in Quarantänehotel angesteckt

Der jüngste Ausbruch geht auf einen Fahrdienst zurück, der vor rund zwei Wochen die Besatzung eines Flugzeugs in ein Quarantänehotel brachte. Das Virus sei dann – offenbar ganz ohne direkte körperliche Kontakte – in einem Cafe nahe dem weltberühmten Bondi Beach und einem Einkaufszentrum „weitergesprungen“, hatte Berejiklian bereits am Mittwoch erklärt. Die Behörden haben seither 180 CoV-Fälle registriert.

Australien hat die CoV-Infektionen mit Grenzschließungen und strengen Quarantäneregeln weitgehend eingedämmt. Insgesamt zählten die Behörden seit Pandemiebeginn mehr als 30.000 Coronavirus-Fälle, 910 Menschen starben. Gesundheitsexperten glauben jedoch, dass es weitere Ausbrüche geben werde, solange nicht die Mehrheit der Australier und Australierinnen geimpft ist. Bisher wurden unter den 25 Millionen Einwohnern Australiens rund 6,7 Millionen Dosen verabreicht. Nur ein Bruchteil der Australier und Australierinnen hat eine zweite Dosis erhalten.

Wellington reagiert auf australischen Fall

Auch Neuseelands Hauptstadt Wellington hat nach dem positiven CoV-Test eines Reisenden eben aus Australien Einschränkungen verhängt. Es handle sich nicht um einen Lockdown, sondern um Vorsichtsmaßnahmen, sagte der zuständige Minister Chris Hipkins am Mittwoch. Die Kontaktbeschränkungen sollten zunächst bis Sonntag gelten. Demnach werden Zusammenkünfte bei Einhaltung strenger Abstandsregeln auf 100 Teilnehmer beschränkt. Schulen und Geschäfte bleiben geöffnet.

Im Rest des Landes gelten bis auf eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln keine Beschränkungen. Die neuseeländischen Gesundheitsbehörden wurden am Dienstagabend darüber informiert, dass der Australier nach seiner Rückkehr aus Neuseeland positiv getestet worden war. Der Mann, der im Gesundheitswesen in der Metropole Sydney arbeitet, hatte zuvor drei Tage in dem Land verbracht. Das quarantänefreie Reisen zwischen Neuseeland und dem australischen Bundesstaat New South Wales wurde daraufhin zunächst ausgesetzt, wie es hieß.

Neuseeland gilt wegen extrem strenger Maßnahmen und genauer Kontaktverfolgungen als Musterland in der Krise. In dem Inselstaat mit 4,8 Millionen Einwohnern wurden bisher knapp 2.600 Fälle verzeichnet, 26 Menschen starben nach einer Infektion. Schon lange herrscht wieder eine weitgehende Normalität.