Verletzte deutsche UNO-Soldaten aus Mali ausgeflogen

Die ersten der insgesamt zwölf Soldaten der Bundeswehr, die bei einem Selbstmordattentat im westafrikanischen Mali verletzt worden waren, sind gestern nach Deutschland ausgeflogen worden.

Ein Evakuierungsflug startete in der Stadt Gao im Nordosten Malis Richtung Köln. Von dort aus flog ein zweiter Airbus A400M Richtung Niamey (Niger), wo die deutsche Bundeswehr einen Luftwaffentransportstützpunkt einschließlich Verwundetenversorgung für den Mali-Einsatz betreibt.

Selbstmordanschalg auf Patrouille

Ein Selbstmordattentäter hatte gestern Früh (Ortszeit) nordöstlich von Gao eine stehende Patrouille mit einer Autobombe angegriffen. Es wurden 13 UNO-Soldaten verletzt, darunter zwölf Deutsche und ein Belgier. Die Soldaten hatten nach UNO-Angaben den Konvoi eines malischen Bataillons gesichert. Vorangegangen sei am Vortag die Explosion eines Sprengsatzes, bei der es aber nur Sachschaden an einem Fahrzeug gegeben habe.

Derzeit sind rund 900 deutsche Soldatinnen und Soldaten an der UNO-Mission MINUSMA beteiligt. Die Obergrenze liegt bei 1.100 Männern und Frauen aus Deutschland. Der Einsatz soll den Friedensprozess in Mali unterstützen. In dem Land sind islamistische Terrorgruppen aktiv. 2013 schlug ein massiver französischer Militäreinsatz ihren Vormarsch auf die Hauptstadt Bamako zurück. Auch organisierte Kriminalität und grenzübergreifender Schmuggel sind ein Problem in der Region, über die Migrationsrouten nach Nordafrika und weiter Richtung Europa laufen. Zuletzt gab es in Mali zwei Militärputsche.