Schwedens Ministerpräsident kündigt Rücktritt an

Eine Woche nach einem Misstrauensvotum im Parlament hat der schwedische Ministerpräsident Stefan Löfven seinen Rücktritt eingereicht. Das gab der 63 Jahre alte Chef der Sozialdemokraten heute in Stockholm bekannt.

Schwedischer Premierminister Stefan Löfven bei seiner Rücktrittsrede
Reuters/Tt News Agency

Aufgrund der außergewöhnlichen Situation in Schweden sei eine Neuwahl derzeit nicht sinnvoll, zitiert der schwedische Rundfunk SVT Löfven. Es liege nun an Parlamentspräsident Andreas Norlen, einen neuen Ministerpräsidenten zu finden, der eine Mehrheit im Riksdag findet.

Löfven könnte selbst eine neue Chance bekommen. „Ich stehe zur Verfügung, um eine Regierung zu führen, die der Reichstag tolerieren kann“, sagte er. Mit welchen Parteien er eine Koalition bilden will, ließ er offen. Auch der Chef der Moderaten, Ulf Kristersson, arbeitet daran, eine Mehrheit für ein bürgerliches Bündnis zu sammeln.

Löfven hatte am vergangenen Montag eine Vertrauensabstimmung im Parlament verloren, nachdem die Linkspartei im Streit über geplante Lockerungen der Mietpreiskontrolle ihre Tolerierung der Regierungskoalition zurückgezogen hatte. Löfven bekam eine Woche Zeit, entweder zurückzutreten oder die Parlamentswahl vorzuziehen.