Kolumbien: Zusammenstöße bei Demonstrationen

Demonstranten und die Polizei haben einander gestern in der kolumbianischen Hauptstadt Bogota heftige Auseinandersetzungen geliefert. Die Protestierenden schleuderten Steine auf die Beamten, die Einsatzkräfte setzten Wasserwerfer und Tränengas ein.

Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Polizei in Kolumbien
AP/Fernando Vergara

Im Süden der Millionenmetropole bedrohten Demonstranten mehrere Busfahrer mit Messern und kaperten fünf Busse, wie der Fernsehsender Caracol berichtete. Bogotas grüne Bürgermeisterin Claudia Lopez warf der linken Partei Colombia Humana vor, die Demonstranten zur Gewalt anzustacheln und Chaos zu stiften.

„Weder Bogota noch Kolumbien haben diese Art von destruktivem Wahlkampf verdient, um die Präsidentschaft zu erlangen“, schrieb sie auf Twitter. „Respektiert die Bürger und die öffentlichen Güter!“

Grundlegende Reformen gefordert

In Kolumbien kommt es seit Monaten zu gewalttätigen Proteste gegen die Regierung. Demonstranten blockieren Straßen, die Polizei geht mitunter brutal gegen die Protestierenden vor. Mindestens zwei Dutzend Menschen kamen bei den Ausschreitungen bisher ums Leben.

Zunächst richteten sich die Demonstrationen gegen eine umstrittene Steuer- und Gesundheitsreform, die der konservative Präsident Ivan Duque mittlerweile wieder kassiert hat. Nun demonstrieren Gewerkschafter, Indigene und Studenten für grundlegende Reformen in dem südamerikanischen Land.