Erstmals israelischer Außenminister zu Besuch in Emiraten

Der neue israelische Außenminister Yair Lapid hat seinen historischen Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten angetreten. In Abu Dhabi weihte er gestern die neue israelische Botschaft ein. Lapid ist der erste israelische Außenminister, der die Golf-Monarchie besucht. Die beiden Länder hatten erst im vergangenen September ihre Beziehungen normalisiert.

Lapid veröffentlichte selbst auf Twitter ein Foto, wie er gemeinsam mit der emiratischen Kulturministerin Nura al-Kaabi zur Eröffnung der Botschaft ein Band in den blau-weißen Farben der israelischen Fahne durchschneidet. Israel wolle Frieden „mit all seinen Nachbarn“, erklärte er bei der Zeremonie.

Während seines zweitägigen Besuchs wird Lapid israelischen Angaben zufolge Gespräche mit hochrangigen Vertretern der Emirate führen, darunter auch mit seinem Amtskollegen Scheich Abdullah bin Sajed al-Nahjan. In Dubai wollte er an der offiziellen Eröffnung des israelischen Pavillons für die ab Oktober geplanten Weltausstellung teilnehmen.

Beziehungen seit September normalisiert

Israel und die Vereinigten Arabischen Emirate hatten im vergangenen August auf Vermittlung des damaligen US-Präsidenten Donald Trump die Normalisierung ihrer Beziehungen bekanntgegeben und einen Monat später das Abkommen tatsächlich unterzeichnet. Bis dahin waren Ägypten und Jordanien die einzigen arabischen Staaten mit diplomatischen Beziehungen zu Israel.

Seitdem wurden unter anderem direkte Flugverbindungen eingerichtet, Botschafter ernannt sowie eine Vielfalt von Kooperationsvereinbarungen getroffen. Im März kündigte Abu Dhabi die Einrichtung eines Fonds im Umfang von zehn Milliarden Dollar (8,3 Mrd. Euro) für Investitionen in Israel an.

Auf Drängen Trumps vereinbarten auch Bahrain, Marokko und der Sudan mit Israel eine Normalisierung ihrer Beziehungen. Die Vereinbarungen waren bei den Palästinensern auf scharfe Kritik gestoßen, sie sprachen von „Verrat“.