GB: Acht Jahre Haft für Polizisten nach Tod von Ex-Fußballer

Knapp fünf Jahre nach dem Tod des ehemaligen Fußballprofis Dalian Atkinson in Birmingham ist gestern ein Polizist zu acht Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt worden. Es ist der erste Fall seit mehr als 30 Jahren in Großbritannien, bei dem ein Polizist wegen Totschlags im Dienst verurteilt wird.

Der Fall wird von britischen Medien mit dem gewaltsamen Tod des US-Afroamerikaners George Floyd verglichen – auch Atkinson war dunkelhäutig. Das Gericht hatte den 43-jährigen Beamten vom Vorwurf des Mordes freigesprochen, sah es aber als erwiesen an, dass er den früheren Aston-Villa-Profi Atkinson deutlich länger, als dies üblich sei, mit einem Elektroschocker getasert hatte. Anschließend soll er ihm mindestens zweimal gegen den Kopf getreten haben.

Atkinson, der unter psychischen und körperlichen Problemen wie Herz- und Nierenbeschwerden litt, starb kurze Zeit später im Krankenhaus – er wurde 48 Jahre alt.

Urteil über Polizeikollegin noch ausständig

Der tödliche Polizeieinsatz hatte sich im August 2016 ereignet. Atkinson hatte Berichten zufolge gewaltsam versucht, in das Haus seines Vaters im westenglischen Telford einzudringen. Nachbarn riefen daraufhin die Polizei. Der Beamte soll Atkinson kurz nach dem Eintreffen einen Elektroschock verpasst haben. Als das keine Wirkung zeigte, setzte er die Waffe laut Anklage erneut ein – insgesamt sechsmal länger als üblich.

Der Beamte wies ein Fehlverhalten vor Gericht zurück und sagte, er habe um sein Leben und das seiner Kollegin gefürchtet. Auch die Polizistin ist angeklagt. Sie soll mit einem Schlagstock auf Atkinson eingeprügelt haben. Eine Entscheidung steht noch aus.