Deutscher Einsatz in Afghanistan beendet

Die deutsche Bundeswehr hat ihren vor fast 20 Jahren begonnenen Einsatz in Afghanistan beendet. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wurden die letzten verbliebenen deutschen Soldaten der NATO-Mission „Resolute Support“ gestern von der Luftwaffe aus dem Feldlager in Masar-i-Sharif ausgeflogen.

An Bord der Flugzeuge waren demnach auch die zur Absicherung des Lagers in den Norden Afghanistans verlegten Soldaten des Kommandos Spezialkräfte (KSK).

Es wurde erwartet, dass die Soldaten heute in Deutschland landen. Die Bundeswehr hatte den Abzug zuletzt deutlich vorantreiben müssen, nachdem die US-Regierung unter Präsident Joe Biden den Abzug beschleunigt hatte. Die USA als größter Truppensteller hatten sich zunächst auf einen Abzug bis zum 11. September festgelegt, dem 20. Jahrestag der Terroranschläge des islamistischen Netzwerks Al-Kaida in den USA. Aus den USA wurde auf einen Abzug bis zum 4. Juli – dem US-Nationalfeiertag – gedrängt.

In Afghanistan hat sich die Sicherheitslage mit Beginn des Abzugs der internationalen Truppen zugespitzt. Seit 1. Mai haben die militant-islamistischen Taliban etwa 90 der rund 400 Bezirke des Landes neu erobert.