Hunderte Todesfälle in Kanada während anhaltender Hitze

Die anhaltende Hitze im Westen Kanadas hat offenbar zu Hunderten Todesfällen beigetragen. Von Freitag bis gestern seien in der Provinz British Columbia 486 plötzliche und unerwartete Todesfälle gemeldet worden, teilte die Gerichtsmedizin der Westküstenprovinz gestern (Ortszeit) mit.

Diese Zahl werde vermutlich noch steigen. Sie liege 195 Prozent über dem üblichen Durchschnitt eines vergleichbaren Zeitraums. Von einem Zusammenhang mit der extremen Hitze sei auszugehen. 49,6 Grad Celsius zeigte das Thermometer am Dienstag in Lytton (Provinz British Columbia) an, wie die örtliche Wetterbehörde auf Twitter mitteilte. Das sei ein „Allzeit-Temperaturrekord“.

Das Umweltministerium gab Warnungen für mehrere Provinzen aus, wonach die „anhaltende, gefährliche und historische Hitzewelle diese Woche andauern wird“. Schulen und Impfzentren mussten aufgrund der Hitze in dem Gebiet um Vancouver schließen. Auch in den US-Städten Portland, Oregon und Seattle im Nordwesten der USA wurden die höchsten Temperaturen seit dem Beginn der dortigen Aufzeichnungen im Jahr 1940 gemessen.

Feuer nach Hitzerekord

Nach tagelangen Hitzerekorden mussten nun die Bewohner und Bewohnerinnen der kanadischen Ortschaft Lytton wegen Flammen aus ihren Häusern fliehen. Bürgermeister Jan Polderman habe gestern Abend die Evakuierung des Ortes in der Provinz British Columbia angeordnet, berichtete der TV-Sender CBC.

„Es ist schrecklich. Die ganze Stadt steht in Flammen“, sagte er dem Sender. „Es dauerte etwa 15 Minuten von den ersten Rauchanzeichen bis zu dem Punkt, an dem plötzlich überall Feuer war.“ Die Feuerwehr meldete auf Twitter mehrere Brände in der Gegend. Angaben zu den Ausmaßen lagen nicht vor.