EMA: Vollständige Impfung schützt wohl vor Delta-Variante

Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) geht davon aus, dass eine vollständige Coronavirus-Impfung auch gegen die Virusvariante Delta schützt. „Derzeit scheint es so, dass die vier in der EU zugelassenen Impfstoffe gegen alle in Europa zirkulierenden Stämme schützen, auch gegen die Delta-Variante“, sagte der Leiter der EMA-Impfstrategie, Marco Cavaleri, gestern beim regelmäßigen Pressebriefing seiner Behörde in Amsterdam.

Erfahrungswerte aus der Praxis sowie Labortests hätten gezeigt, dass bei zwei Dosen (im Fall von Johnson & Johnson eine Dosis) Antikörper produziert werden könnten, die imstande seien, die Delta-Variante zu neutralisieren. Allerdings appellierte Cavaleri an die Pharmaunternehmen, die neuen Entwicklungen weiterhin genau zu beobachten. Studien, die die Wirksamkeit des Coronavirus-Impfstoffs gegen die Delta-Variante belegten, gibt es derzeit nur von Biontech und AstraZeneca.

Delta breitet sich in Europa derzeit rapide aus und ist auch in Österreich auf dem Vormarsch. Die EU-Krankheitsbekämpfungsbehörde ECDC hatte vergangene Woche prognostiziert, Delta könnte bis Ende August 90 Prozent der Coronavirus-Neuinfektionen in Europa ausmachen.

Moderna-Zulassung für Kinder ausständig

Weiter ausständig ist unterdessen die EMA-Entscheidung über eine Zulassung des Moderna-Impfstoffes für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren. Laut Cavaleri sei geplant, bis Ende Juli über den Antrag des US-Unternehmens zu entscheiden.

Nachdem Moderna Anfang Juni den Zulassungsantrag für Zwölf- bis 17-Jährige gestellt hatte, hatte die EMA eine „beschleunigte Prüfung“ zugesagt. Bisher hat nur der Impfstoff von Biontech und Pfizer eine EU-weite Zulassung für diese Altersgruppe.