Kroatien ändert Einreiseregeln: Stau an Grenze zu Ungarn

Kroatien hat gestern überraschend und ohne Vorankündigung die pandemiebedingten Einreisebestimmungen verschärft. Bisher konnten Bürgerinnen und Bürger aus EU-Staaten mit niedrigen Ansteckungsraten ohne Auflagen und Einschränkungen nach Kroatien fahren.

Nun verlangen jedoch die Grenzbeamten von allen Reisenden das neue, EU-weit gültige Coronavirus-Zertifikat („Grüner Pass“), unabhängig davon, woher sie kommen. Akzeptiert werden aber auch noch die von den einzelnen Ländern ausgestellten Bescheinigungen, die belegen, dass der Betroffene geimpft, genesen oder getestet ist, teilte die kroatische Polizei auf ihrer Webseite mit.

„Wurden darüber nicht informiert“

Wegen der verstärkten Grenzkontrollen kam es am Autobahngrenzübergang Gorican an der Grenze zu Ungarn zu Staus. Nach Angaben der ungarischen Polizei mussten Reisende zwei bis drei Stunden auf die Grenzabfertigung warten. Der Autobahnabschnitt wird auch von Tschechen, Polen und Slowaken genutzt, die über Ungarn nach Kroatien fahren.

Die überraschenden Änderungen der Einreisebestimmungen in Kroatien und die damit verbundenen langwierigeren Kontrollen führten zu Verstimmungen bei der Regierung in Prag. „Damit hat niemand gerechnet, wir wurden darüber nicht informiert“, beschwerte sich der tschechische Ministerpräsident Andrej Babis. „Wir wurden von der Änderung überrascht“, fügte er hinzu. In Prag rechnet man damit, dass in diesem Sommer eine halbe Million Tschechen in Kroatien Urlaub machen wollen.