In Indien sind nach offiziellen Zahlen mehr als 400.000 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben. Diese Marke wurde heute überschritten, als das Gesundheitsministerium 853 neue Todesfälle in dem 1,3-Milliarden-Einwohner-Land meldete. Nur in den USA und Brasilien wurden bisher mehr Tote im Zusammenhang mit der Pandemie erfasst.
Die Hälfte der Toten in Indien wurde während der heftigen zweiten Welle im April und Mai registriert, die Krankenhäuser und Krematorien überlastete und die auch im Zusammenhang mit der ansteckenderen Delta-Variante steht, die zuerst in Indien gefunden worden war. Inzwischen sind die täglich gemeldeten Neuinfektionen und Todeszahlen wieder deutlich gesunken.
Indien will Impfkampagne ausweiten
Etliche Expertinnen und Experten gehen aber davon aus, dass die Dunkelziffer in dem zweitbevölkerungsreichsten Land der Welt sehr hoch ist und besonders in ländlichen Gebieten viele Tote nicht erfasst wurden. Auf dem Höchststand der zweiten Welle wurden pro Tag teils mehr als 4.000 Tote und 400.000 Infektionen im Zusammenhang mit der Pandemie gemeldet.
Derzeit versucht Indien, seine Impfkampagne auszuweiten – auch weil einige Expertinnen und Experten vor einer möglichen dritten Welle warnen. Bisher sind aber erst 4,5 Prozent der Bevölkerung in Indien vollständig geimpft.