„Grüner Pass“-App des Ministeriums vorerst für iOS

Das Gesundheitsministerium stellt in Zusammenarbeit mit dem Bundesrechenzentrum eine App für den „Grünen Pass“ zur Verfügung. Die digitale Anwendung soll eine sichere Offlinespeicherung der EU-konformen Zertifikate inklusive QR-Code sowie einen einfachen Vorweis selbiger bei Zutritten und Reisen innerhalb der Europäischen Union ermöglichen. Die Gratis-App sei bereits für das Betriebssystem iOS verfügbar, in Bälde dann auch für Android, hieß es heute.

Die App, die in den jeweiligen Stores unter dem Namen „Grüner Pass“ (3 G Nachweise Österreich von BRZ GmbH) erhältlich ist, speichere und verarbeite die Daten ausschließlich offline, also nur am Handy des Endverbrauchers, teilte das Gesundheitsministerium mit.

Einmal hochgeladen und abgespeichert, wird das EU-konforme Zertifikat in einer vereinfachten Version dargestellt. Angezeigt werden in der App dann nur noch wesentliche Informationen, beispielsweise Vorname, Nachname, Covid-19-Impfstoff sowie der EU-konforme QR-Code. Eine Speicherung in einer Cloud erfolge nicht.

Stelle prüft Gültigkeit

Die überprüfende Stelle (z. B. Restaurants, Kinos, Theater, Fitnessstudios) könne die Gültigkeit des vorgezeigten Zertifikats mittels der offiziellen Prüfanwendung „GreenCheck“ kontrollieren. Dafür werde ein Mobiltelefon oder Tablet mit funktionierender Handykamera benötigt.

Auch bei dieser Web-App-Lösung würden keine persönlichen Daten übermittelt, die Prüfung erfolge offline. Damit soll Veranstaltern eine einfache Kontrolle beim Eintritt ermöglicht werden. Die Einhaltung dieser Vorgaben werde stichprobenartig kontrolliert, hieß es.

Verantwortlich für die Entwicklung der App zeichnet das Bundesrechenzentrum (BRZ), das mit dem Epidemiologischen Informationssystem (EPI) bereits die technische Grundlage für den „Grünen Pass“ in Österreich lieferte. Die technische Umsetzung erfolgte auf Basis der Open-Source-App des Schweizer Bundesamts für Informatik und Telekommunikation (BIT), mit dem das BRZ u. a. in der EURITAS, einem von Österreich initiierten Netzwerk mehrerer Staaten zur Entwicklung von sicheren IT-Lösungen für Behörden, vernetzt ist.

Edtstadler zeigte Gratis-Wallet-App her

Für Verwunderung sorgte unterdessen gestern Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP). Sie postete in ihrer Instagram-Story ein Bild, in dem sie den „Grünen Pass“ herzeigt. Allerdings nutzte sie dafür nicht das PDF-Dokument, das bisher von den Behörden zur Verfügung gestellt wurde, sondern eine privat entwickelte Wallet-Funktion auf ihrem Smartphone.

Ins Leben gerufen wurde diese vom österreichischen Entwickler Fabian Pimminger – allerdings ohne Zutun der Regierung. Laut eigenen Angaben entwickelte Pimminger die App, um den „Grünen Pass“ in Apple Wallet und in Wallet-Apps bei Android ablegen zu können.

Bezahlt wurde Pimminger für seine Entwicklung nicht. Er habe sie „aus der Not heraus“ entwickelt, weil er selber keine Lust gehabt habe, ständig auf seinem Smartphone nach einem PDF zu suchen, sagte er dem Onlineportal Brutkasten. Pimmingers Web-App sorgte für Begeisterung und wurde bereits Tausende Male genutzt.