Myanmar verordnet breite Ausgangssperre

Die Behörden in Myanmar haben angesichts steigender CoV-Infektionszahlen Ausgangssperren für mehr als zwei Millionen Menschen angeordnet. Wie lange die Beschränkungen anhalten sollen, gaben die Gesundheitsbehörden heute nicht bekannt. Betroffen sind die zweitgrößte Stadt Mandalay sowie Armenviertel in der südlichen Region Bago.

Die betroffenen zwei Millionen Menschen dürfen nur noch allein das Haus verlassen. Mit mehreren Personen ist es nur erlaubt, wenn eine medizinische Notwendigkeit vorliegt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Regierung sind von der Regelung ausgenommen.

Vor diesen neuen Ausgangssperren in Mandalay und Bago waren bereits einige Orte an der indischen Grenze abgeriegelt wurden. In Indien hat die besonders ansteckende Delta-Variante des Coronavirus ihren Ursprung, sie ist seit geraumer Zeit auch in Myanmar aktiv. Gestern registrierten die Behörden mehr als 1.500 neue Ansteckungen an einem Tag. Anfang Juni waren es noch 100.

Schwierige politische Lage

Bereits vor dem Militärputsch im Februar befand sich das Gesundheitssystem in dem südostasiatischen Land in einer schwierigen Lage. Zahlreiche Beschäftigte im Gesundheitswesen demonstrieren zudem derzeit immer wieder gegen die Militärjunta, die aktuell an der Macht ist. Unter anderem kommt es immer wieder zu Arbeitsniederlegungen.

Bereits im vergangenen Jahr waren große Teile des Landes einem Lockdown unterzogen worden, der aber nicht so streng befolgt wurde. Viele Einwohnerinnen und Einwohner stehen vor der Wahl, die Vorschriften einzuhalten oder ihre Familie zu ernähren. Laut offiziellen Zahlen starben in Myanmar fast 3.400 Menschen an Covid-19, die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen.