Telefonische Krankschreibung ausgelaufen

Die in der Pandemie geschaffene Möglichkeit der telefonischen Krankschreibung ist mit Ende Juni ausgelaufen. Heftige Kritik übte daran gestern die Ärztekammer. Für Vizepräsident Johannes Steinhart ist es „das falsche Signal und zudem völlig unnötig“.

Die Pandemie sei noch längst nicht vorbei. Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte würden weiterhin aufwendige Maßnahmen betreiben, um die Ordinationen zu sicheren Orten zu machen, so Steinhart in einer Aussendung.

Der Obmann der niedergelassenen Ärzte erinnerte daran, dass die telefonische Krankschreibung auch im vorigen Sommer schon beendet worden sei und das einige Monate später wieder korrigiert werden musste.

„Sinnloses Hin und Her“

„Durch dieses sinnlose Hin und Her wurden Patientinnen und Patienten unnötig verunsichert“, sagte Steinhart, der ergänzte: „Ich kann die latente Abneigung des ÖGK-Wirtschaftsflügels gegen die telefonische Krankschreibung überhaupt nicht nachvollziehen.“ Alle Erfahrungen und Statistiken hätten klar dokumentiert, dass alle sehr verantwortungsvoll damit umgegangen seien.

„Weder gab es einen Anstieg der Krankenstände – die Zahl ist sogar gesunken – noch gab es Missbrauchsfälle oder auch nur Missbrauchsversuche.“ Die telefonische Krankschreibung habe sich also im Sinne der Patientensicherheit und des Patientenservice vollständig bewährt.

Steinhart appellierte deshalb an die ÖGK-Spitze, „nicht schon wieder den Fehler aus dem Vorjahr zu begehen, sondern endlich die Sicherheitsbedürfnisse der Patientinnen und Patienten und auch der Ärztinnen und Ärzte ernst zu nehmen“.