Medien: 25 Menschen bei Protesten in Myanmar getötet

In Myanmar haben Sicherheitskräfte Berichten eines Augenzeugen und mehrerer Medien zufolge bei Zusammenstößen mit Protestierenden mindestens 25 Menschen getötet. Zu den Auseinandersetzungen sei es in der im Zentrum des Landes gelegenen Stadt Depayin gekommen, berichtete heute ein Anrainer, der aus Furcht vor Repressalien seinen Namen nicht in den Medien genannt sehen wollte.

Vier Militärlastwagen hätten am Freitagmorgen Soldaten in die Stadt gebracht. Jugendliche der örtlichen Volksverteidigungskraft, die sich aus Opposition zur Militärregierung gebildet hat, hätten sich den Soldaten entgegengestellt. Die Protestierenden seien nur mit behelfsmäßigen Waffen ausgerüstet gewesen. Die Soldaten hätten auf sie geschossen und sie zurückgedrängt. 25 Menschen seien dabei getötet worden. Ähnliches berichteten die BBC Burmese Service Website und der Than Lwin Khet News Service.

Miliz: 18 Mitglieder getötet

Die staatliche Zeitung „Global Night of Myanmar“ meldete dagegen, „bewaffnete Terroristen“ hätten patrouillierende Sicherheitskräfte in einen Hinterhalt gelockt. Ein Soldat sei getötet, sechs seien verletzt worden. Nach Vergeltungsmaßnahmen der Soldaten hätten sich die Angreifer zurückgezogen. Ein Sprecher des Militärs reagierte nicht auf die Bitte um eine Stellungnahme zu den Ereignissen in Depayin. Die Stadt liegt in der Region Sagaing, rund 300 Kilometer nördlich der Hauptstadt Naypyidaw.

Die Volksverteidigungskraft erklärten auf ihrer Website, 18 ihrer Mitglieder seien getötet und elf verletzt worden. Solche Organisationen wurden in vielen Teilen Myanmars gegründet, um sich dem Militär entgegenzustellen. Einige stehen in Verbindung zur oppositionellen Regierung der Nationalen Einheit, die im Untergrund als eine Art Schattenregierung installiert wurde.