Schiff frei: Einigung in Streit über Sueskanal-Blockade

Der Streit um Schadenersatz für die tagelange Blockade des Sueskanals durch ein festsitzendes Containerschiff ist beigelegt. Die ägyptische Kanalbehörde erklärte gestern, sie werde den seit der Bergung im März festgehaltenen Frachter freigeben.

Die Unterzeichnung des Vertrags und die Abfahrt der „Ever Given“ seien im Rahmen einer Zeremonie am Mittwoch geplant. Der japanische Schiffseigner Shoei Kisen bestätigte die Einigung.

Grundlegende Einigung bereits im Juni

Die Suez Canal Authority (SCA), die Schadenersatz für die Kanalblockade und die Bergung gefordert hatte, und der Schiffseigner und seine Versicherer äußerten sich nicht zu Einzelheiten der Vereinbarung. Im Grundsatz hatten sich beide Seiten bereits im Juni verständigt.

Angesichts dessen hatte das zuständige ägyptische Gericht Termine in dem parallel geführten Prozess wiederholt verschoben, um den Kontrahenten eine außergerichtliche Einigung zu ermöglichen. Die Behörde hatte im Lauf der Auseinandersetzung ihre anfängliche Forderung von 916 Mio. Dollar (775 Mio. Euro) auf 550 Mio. Dollar heruntergeschraubt.

Der Sueskanal verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer und ist eine der wichtigsten Wasserstraßen der Welt. Er erspart der Schifffahrt zwischen Nordatlantik und Indischem Ozean den Weg um Afrika.

Die „Ever Given“ war am 23. März bei starkem Wind auf Grund gelaufen, hatte sich schräg gestellt und so den Kanal sechs Tage lang blockiert. Hunderte Schiffe konnten die Wasserstraße nicht passieren, was den weltweiten Handel erheblich störte. Am 29. März wurde das riesige Containerschiff freigelegt. Es wird seither in einem See zwischen zwei Kanalabschnitten festgehalten.