Impfappell Bidens zu US-Unabhängigkeitstag

Mit Verwandtenbesuchen und Ausflügen haben die Menschen in den Vereinigten Staaten gestern (Ortszeit) den Unabhängigkeitstag begangen. Fast 50 Millionen US-Bürgerinnen und US-Bürger verreisten über das Feiertagswochenende, wie der Automobilverband AAA mitteilte. Das seien kaum weniger als 2019, dem Jahr vor Beginn der Pandemie.

US-Präsident Joe Biden forderte die Amerikaner am Nationalfeiertag mit Nachdruck zur Impfung auf, um gemeinsam die „Unabhängigkeit“ vom Coronavirus zu erreichen. Sich impfen zu lassen sei das „Patriotischste“, was die Bürger jetzt tun könnten, sagte Biden im Garten des Weißen Hauses.

Dank der Impfkampagne seien die USA „näher dran als je zuvor, ihre Unabhängigkeit von dem tödlichen Virus zu erklären“, sagte Biden. Das Virus sei aber noch nicht besiegt, zudem gebe es neue gefährliche Varianten.

Impfziel nicht erreicht

Der Unabhängigkeitstag hatte in diesem Jahr auch besondere Bedeutung, weil Biden bis dahin ein neues Impfziel erreicht haben wollte. Das Ziel wurde jedoch trotz zahlreicher Impfanreize und eines großen Vorrats an Impfstoffen verfehlt.

Bis gestern sollten 70 Prozent aller Erwachsenen mindestens eine Impfdosis erhalten haben. Bisher bekamen jedoch nur 67 Prozent, oder 173 Millionen Menschen mindestens die erste Impfung, wie Daten der Gesundheitsbehörde CDC zeigten.

Der Nationalfeiertag erinnert an die Unabhängigkeitserklärung der USA vom 4. Juli 1776. Im vergangenen Jahr stand der Independence Day ganz im Zeichen der Pandemie. Biden hatte seinen Präsidentschaftswahlkampf per Video aus seinem Keller geführt. Paraden wurden in deutlich kleinerem Rahmen abgehalten.