Zoonosen: Neues Risikoraster für Wildtiermärkte

Die Coronavirus-Pandemie hat das Risiko von Zoonosen – Infektionskrankheiten, die von Tier zu Mensch übertragbar sind – weltweit ins Scheinwerferlicht gerückt. Der WWF hat jetzt mit Wissenschaftlern von zwei Universitäten in Hongkong ein Risikoraster für Zoonosegefahren entwickelt.

Damit sollen Wildtiermärkte in Asien analysiert werden ähnlich jenem im chinesischen Wuhan, von dem die ersten bekannten Coronavirus-Fälle gemeldet wurden. Bei der Bemessung des Risikogrades werden sowohl die Art und Anzahl der gehandelten Wildtiere als auch die Verkaufssituation berücksichtigt.

Die Methode wurde zunächst auf 46 Wildtiermärkten in Laos und Myanmar angewandt. Das Ergebnis: An fast der Hälfte der Beobachtungstage wurde ein hohes Risiko für die Übertragung von Zoonosen festgestellt.

Kontrollbehörden häufig unterfinanziert

„Schon aus unserer Stichprobenuntersuchung geht hervor, dass es Wildtiermärkte gibt, die offenbar immer ein hohes Zoonose-Risiko haben“, warnte Stefan Ziegler, einer der Autoren und WWF-Asien-Referent, anlässlich des heutigen Welt-Zoonose-Tags.

„Die Einstellung des illegalen und unregulierten Wildartenhandels ist ebenso wichtig wie die Überwachung der Wildtiermärkte, Wildtierfarmen und Restaurants, in denen das Fleisch von Wildtieren angeboten wird“, hieß es in einer Mitteilung der Umweltorganisation.

Jedoch seien die zuständigen Behörden, die den Handel überwachen und geltendes Recht durchsetzen sollen, vielerorts stark unterfinanziert.