Myanmar verstärkt Druck auf Telekoms

Die Militärregierung in Myanmar verschärft den Druck auf Telekommunikationsfirmen. Deren Führungskräfte – einheimische wie ausländische – dürfen das Land nicht mehr ohne Genehmigung verlassen. Das berichtete eine mit der Angelegenheit vertraute Person gegenüber Reuters.

Die Unternehmen sollen aufgefordert worden sein, eine Abhörtechnologie einzurichten. Damit könnten die Behörden der Militärregierung Anrufe, Nachrichten und die Internetnutzung ausspionieren und Aufenthaltsorte nachverfolgen.

Spionage- und Abhörpläne nicht neu

Zudem sollen die Unternehmen davor gewarnt worden sein, öffentlich oder mit Medien über das Abhören zu sprechen. Weder die Militärregierung noch die Telekoms äußerten sich bisher dazu.

Schon Monate vor dem Putsch am 1. Februar hatte das Militär in Myanmar Telekommunikations- und Internetprovider angewiesen, Spionagesoftware zu installieren, die es der Armee erlaubt, die Kommunikation der Bürger abzuhören.

Reuters war es bisher nicht möglich festzustellen, wie breit die Überwachungstechnologie bereits installiert und eingesetzt worden ist, aber vier verschiedene Personen sagten, die norwegische Telenor ASA und die katarische Ooredoo QPSC seien den Anordnungen noch nicht vollständig nachgekommen.