Hunderte Geflüchtete bei Einsatz im Mittelmeer gerettet

Die privaten Seenotretter des Schiffs „Ocean Viking“ haben in einem großen Einsatz einige hundert Geflüchtete im zentralen Mittelmeer gerettet. Insgesamt habe die Crew in der Nacht auf heute fast 370 Menschen in libyschen Gewässern von einem Holzboot an Bord genommen, teilte SOS Mediterranee nun mit. Das Boot drohte während des fünfstündigen Einsatzes zu kentern.

Die „Ocean Viking“ ist derzeit das einzige im zentralen Mittelmeer operierende Schiff einer privaten Seenotrettungsorganisation. Binnen weniger Tage brachten die freiwilligen Helferinnen und Helfer mehrere hundert Geflüchtete in Sicherheit, die sich meist von Tunesien oder Libyen in überfüllten Booten auf den Weg Richtung EU gemacht hatten.

„Ocean Viking“ laut Sprecherin „ziemlich voll“

Auf der „Ocean Viking“ befinden sich nach Angaben der Organisation nun etwas mehr als 570 Menschen. Das Schiff sei damit schon „ziemlich voll“, sagte eine Sprecherin der Organisation. Die privaten Seenotretter bitten in solchen Fällen meist die Behörden in Malta und Italien um das Einlaufen in einen sicheren Hafen, um die Menschen an Land zu bringen. In Italien sind die Einsätze teils politisch umstritten.

Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen berichtete unterdessen in der Nacht von rund 250 Menschen, die von der libyschen Küstenwache „gerettet“ beziehungsweise „abgefangen“ und in das Bürgerkriegsland zurückgebracht wurden. Nichtregierungsorganisationen kritisieren das, weil den Menschen in Libyen oft Gewalt droht. Nach UNO-Angaben starben in diesem Jahr bereits mehr als 720 Geflüchtete im zentralen Mittelmeer.