„Schwein“: Slowenischer Minister meinte EU-Kommissar

Nun scheint klar zu sein, auf wen der slowenische Innenminister Ales Hojs gezielt hat, als er vergangene Woche vor der Presse darüber gesprochen hat, eine „bestimmte hochrangige Person in der EU-Bürokratie“ eventuell als ein „Schwein“ bezeichnen zu wollen.

Gemeint dürfte er damit den slowenischen EU-Kommissar Janez Lenarcic haben, wie er laut slowenischen Medienberichten am Wochenende wiederholt andeutete.

Während Hojs erneut Vermutungen zurückwies, mit seiner Aussage den EU-Kommissionsvize Frans Timmermans gemeint zu haben, deutete er in Anspielung auf die Bestätigung des slowenischen Wiederaufbauplans auf den EU-Kommissar aus Slowenien.

Slowenischer Kommissar weist Vorwürfe zurück

„Gibt es einen EU-Kommissar, der sich je der Idee angeschlossen hätte, dass seinem Herkunftsland, seiner Heimat keine EU-Mittel genehmigt werden“, twitterte der Innenminister am Wochenende. In einer weiteren Aussage rief er die Journalisten und Journalistinnen auf zu recherchieren, ob es je einen EU-Kommissar gegeben habe, der Mittel für das eigene Land blockieren würde.

Am gleichen Tag berichteten der Regierungspartei nahe Medien, dass Lenarcic mehrere andere EU-Kommissare unterstützt haben soll, die eine Bestätigung des slowenischen Wiederaufbauplans an Bedingungen knüpfen wollten.

Lenarcic sei der erste EU-Kommissar, der versucht habe, seine Heimat zu schädigen, kritisierte der regierungsnahe Sender Nova24TV. Aus der EU-Kommission hieß es allerdings, dass Sloweniens Plan in der Kommission ohne Gegenstimmen bestätigt worden sei, wie die slowenischen Medien berichteten.

Im Büro des slowenischen Kommissars für Krisenmanagement wies man die Vorwürfe zurück. Lenarcic habe sich „zu keiner Zeit und in keiner Phase des Verfahrens“ für Auflagen oder für eine Blockade des slowenischen Plans eingesetzt, teilte seine Kommunikationsberaterin Tina Strafela auf Twitter mit. Sie fügte an, dass die „Unterstellungen auf eine äußerst unanständige und inakzeptable Weise“ kommuniziert worden seien.