Deutsche Grüne: Baerbock bleibt Kanzlerkandidatin

Trotz anhaltender Diskussionen über ihr Buch soll Annalena Baerbock Grünen-Kanzlerkandidatin in Deutschland bleiben. „Wir gehen als Team, als grünes Team, gemeinsam in diesen Wahlkampf mit Annalena Baerbock an der Spitze“, sagte Bundesgeschäftsführer Michael Kellner heute in Berlin. „Daran ändert sich nichts.“

Seit Anfang vergangener Woche macht der österreichische Medienrechtler Stefan Weber immer mehr Stellen in Baerbocks Buch „Jetzt. Wie wir unser Land erneuern“ publik, an denen sich auffallende Ähnlichkeiten zu anderen Veröffentlichungen finden. Zuvor war bekanntgeworden, dass sie Sonderzahlungen verspätet an den Bundestag gemeldet hatte. Partei und Kandidatin mussten zudem Angaben in Baerbocks Lebenslauf korrigieren.

Baerbock war im April vom Bundesvorstand der Grünen als Kanzlerkandidatin vorgeschlagen und im Juni vom Parteitag bestätigt worden. Koparteichef Robert Habeck hatte ebenfalls Ambitionen auf die Kanzlerkandidatur, steckte dann aber zurück.

Junge Frauen seien Attacken in einem stärkeren Maß ausgesetzt als Männer, sagte Kellner. Klar sei aber auch, dass jeder Kanzlerkandidat hart angegriffen würde. Kellner warnte auch vor Desinformationskampagnen. Zudem würden „Bagatellen aufgebauscht, um von den inhaltlichen Auseinandersetzungen, von den großen Fragen abzulenken“. Dahinter stecke möglicherweise die Sorge, dass andere Parteien hier „blasser“ dastehen könnten als die Grünen.