Wird bei der Coronavirus-Impfung nach einem Erststich mit AstraZeneca für die zweite Dosis ein mRNA-Vakzine verabreicht, ist der Impfschutz laut Studien höher als bei einer Zweifachimpfung mit dem gleichen Vakzine.
Dieses heterologe Impfschema wird nun von der Ärztekammer klar empfohlen. Gestern aktualisierte das Nationale Impfgremiums (NIG) seine Schutzimpfungsanwendungsempfehlung, laut dieser soll die Kreuzimpfungen auf Patientenwunsch angeboten werden.
NIG verweist auf Off-Label-Anwendung
Dabei handle es sich aber weiterhin um eine Off-Label-Anwendung, betont das NIG. Auch schwere Nebenwirkungen beim Erststich rechtfertigen einen Impfstoffwechsel. In mehreren Ländern wird diese Kreuz- oder Mischimpfung bereits durchgeführt, in Deutschland wird sie auch von der zuständigen Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen.
Nach aktuellen Studienergebnissen ist die Immunantwort nach heterologem Impfschema (AstraZeneca/mRNA-Impfstoff) der Immunantwort nach homologer Vaxzevria-Impfserie (zwei Impfstoffdosen Vaxzevria von AstraZeneca) deutlich überlegen, heißt es in der STIKO-Empfehlung.
Szekeres: Studienergebnisse „sehr ermutigend“
„Ich würde als Zweitimpfung empfehlen, einen mRNA-Impfstoff zu wählen“, sagte Thomas Szekeres, Präsident der Ärztekammer, im Ö1-Mittagsjournal. Denn die Studienergebnisse „sind sehr ermutigend. Es macht aber auch nichts, wenn man sich zweimal mit demselben Impfstoff impfen lässt. Wichtig ist, dass man sich zweimal impfen lässt“, sagte der Ärztekammer-Präsident.
Durch das heterologe Schema könne auch der Abstand zwischen den Impfungen verkürzt werden, sagte Szekeres. Er geht davon aus, dass das Nationale Impfgremium eine „Meinung abgeben wird, die ähnlich ausfallen wird wie in Deutschland, dass man den Wechsel auch empfehlen kann und wird“.