Indonesien weitet Lockdown auf ganzes Land aus

Im Kampf gegen die bisher heftigste Coronavirus-Welle hat Indonesien heute die Einschränkungen auf das gesamte Land ausgeweitet. Der nun verhängte landesweite Lockdown gilt bis zum 20. Juli. „Die Fallzahlen steigen auch in anderen Regionen, und wir müssen dort auf die Verfügbarkeit von Krankenhäusern achten“, sagte der zuständige Minister Airlangga Hartarto.

Die Krankenhäuser mussten in den vergangenen Wochen massenweise neue Patientinnen und Patienten aufnehmen, die unter anderem auch mit der hochansteckenden Delta-Variante des Virus infiziert waren. Einige Kliniken arbeiten wegen der Überlastung bereits mit zusätzlichen Zelten oder müssen Patienten ablehnen.

Fernunterricht, eingeschränkte „Öffis“, geschlossene Lokale

Bereits am Wochenende waren in Indonesien wegen des alarmierenden Anstiegs der CoV-Neuinfektionen neue Beschränkungen in Kraft getreten. Seit Samstag gelten in der Hauptstadt Jakarta, auf der Hauptinsel Java und auf der Urlaubsinsel Bali strikte Einschränkungen.

Schulen, Moscheen, Restaurants und Einkaufszentren müssen geschlossen bleiben. Der Unterricht für Schüler findet vorerst nur noch online statt. Unternehmen wurden aufgerufen, ihre Mitarbeiter ins Homeoffice zu schicken.

Auch der öffentliche Nahverkehr wurde eingeschränkt. Inlandsreisen per Bus, Bahn oder Flugzeug sind nur jenen erlaubt, die mindestens eine Impfdosis erhalten haben.

Die Zahl der CoV-Toten in Indonesien hatte sich zuletzt in weniger als einem Monat versiebenfacht. Am Dienstag wurden mit rund 31.200 Ansteckungen und 728 Todesfällen binnen 24 Stunden neue Höchstwerte verzeichnet. Das Land zählt rund 271 Mio. Einwohnerinnen und Einwohner.