Die Aussichten für die heimische Wirtschaft haben sich wegen der Coronavirus-Impffortschritte und positiven Signale aus dem Welthandel laut der von der EU-Behörde heute in Brüssel vorgestellten Sommerprognose wieder leicht gebessert.
Sie hob ihre Prognose für 2021 erneut an. Heuer rechnet die EU-Behörde mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 3,8 Prozent. In ihrer Frühlingsprognose war sie von einem Plus von 3,4 Prozent ausgegangen. Dennoch liegt Österreich zumindest heuer unter dem EU-Durchschnitt.
Im kommenden Jahr dürfte für Österreich der Aufschwung andauern: Für 2022 geht die EU-Kommission von 4,5 Prozent Wachstum aus wie in der von der EU-Behörde in Brüssel vorgestellten Sommerprognose festgehalten. Das ist mit einem Plus von 0,2 Prozentpunkten geringfügig mehr als noch im Frühling erwartet. Mit einem 4,5-Prozent-Wachstum liegt Österreich 2022 im EU- und Euro-Zone-Durchschnitt.

Euro-Zone soll heuer um 4,8 Prozent wachsen
Die Wirtschaft in der Euro-Zone dürfte der Brüsseler Prognose zufolge heuer um 4,8 Prozent und 2022 um 4,5 Prozent wachsen. Auch in der gesamten EU wird das BIP schätzungsweise heuer um 4,8 Prozent steigen, im kommenden Jahr um 4,5 Prozent.
„Das reale BIP wird voraussichtlich im letzten Quartal 2021 sowohl in der EU als auch im Euro-Raum sein Vorkrisenniveau erreichen“, heißt es in der Vorausschau.
Noch Mitte Mai setzte die EU-Kommission schwächere Werte an. Damals hieß es, die Wirtschaftsleistung in der Euro-Zone werde dieses Jahr um 4,3 Prozent steigen und in der EU um 4,2 Prozent. Für 2022 wurden 4,4 Prozent Wachstum für die EU und Euro-Zone prognostiziert.
„Die Unsicherheiten und Risiken bezüglich der Wachstumsaussichten sind hoch, bleiben aber insgesamt ausgewogen“, heißt es in einer Aussendung. Das Ausbreiten der Delta-Variante zeige, wie wichtig die Beschleunigung der Impfkampagnen sei.
WIIW: Raschere Erholung in Osteuropa
Die Wirtschaft in den Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropa erholt sich deutlich rascher als erwartet. Sie profitieren vom starken Wirtschaftswachstum in den USA und China, aber auch von den besseren Aussichten für die Euro-Zone. Das Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) hat deshalb die Prognose für die Region deutlich nach oben revidiert und rechnet für heuer mit einem BIP-Wachstum von 4,2 Prozent. Ein Haupttreiber ist der private Konsum.