Strache-Prozess geht mit prominenten Zeugen weiter

Heute wird der Bestechungsprozess von Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache rund um die Privatklinik Währing fortgeführt. Beim dritten Prozesstag im Straflandesgericht Wien werden durchaus prominente Zeugen erwartet.

Den Auftakt macht im großen Schwurgerichtssaal FPÖ-Gesundheitssprecherin Dagmar Belakowitsch, die wohl über Gespräche mit Strache über das Thema befragt werden wird. Geladen ist u. a. auch Ex-Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ).

Weitere angebliche Spende wohl Thema

Vor der geplanten Einvernahme der ehemaligen Ressortchefin wird ein FPÖ-Klubmitarbeiter wohl u. a. zur Entstehung jenes FPÖ-Initiativantrags befragt werden, der die Einbindung sämtlicher Privatkliniken in den PRIKRAF zum Vorschlag hatte. Am Nachmittag folgen als Zeugen zwei ehemalige Kabinettschefs aus den damaligen Kabinetten Hartinger-Kleins und Straches. Den Abschluss macht dann der Ex-Generalsekretär Straches im Vizekanzleramt, Roland Weinert.

Ebenfalls Thema werden dürfte die Diskussion über eine angebliche weitere 2.000-Euro-Spende des wegen Bestechung mitangeklagten Klinikbetreibers Walter Grubmüller, die die Staatsanwaltschaft gestern erstmals ins Spiel gebracht hatte.

Urteil für morgen angepeilt

Richterin Claudia Moravec-Loidolt peilt für Freitag ein Urteil an – ob sich der Fahrplan ausgehen wird, ist aber offen. Kern der Anklage ist der Vorwurf, Strache soll dafür gesorgt haben, dass Grubmüllers Klinik während der türkis-blauen Koalition in den Privatkrankenanstalten-Finanzierungsfonds (PRIKRAF) aufgenommen wurde. Als Gegenleistung für Änderung des ASVG und des PRIKRAF-Gesetzes soll Grubmüller der Bundes-FPÖ am 29. August 2017 eine Spende von 10.000 Euro überwiesen haben. Beide Angeklagte bestreiten die Vorwürfe.