Frankfurter Museum restituiert Lakota-Lederhemd

Das Weltkulturenmuseum im deutschen Frankfurt hat das historische Lederhemd eines politischen Führers der Teton-Lakota an dessen Nachfahren zurückgegeben. Das gab eine Sprecherin des Museums heute bekannt. Das Weltkulturenmuseum hatte das Hemd des 1913 verstorbenen Chief Daniel Hollow Horn Bear im Jahr 1908 im Tausch vom American Museum of Natural History erworben.

Unter welchen Umständen das Hemd aus dem persönlichen Besitz des Chief in die Sammlung gelangt war, lässt sich nicht mehr rekonstruieren. Duane Hollow Horn Bear, Urenkel des ursprünglichen Besitzers und ebenfalls als Chief einer der indigenen Führer, hatte bei einem Besuch im Jahr 2019 um eine Rückführung des Hemdes gebeten.

Für sein Volk sei das Hemd ein identitätsstiftendes Objekt von religiöser Bedeutung, hieß es. „Auch wenn es einen Verlust für die Sammlung darstellt und das Objekt durch das Weltkulturenmuseum rechtmäßig erworben wurde: Die Rückgabe des Lederhemds an Chief Duane Hollow Horn Bear sehe ich als Verpflichtung, die schwerer wiegt als die formaljuristische Sachlage“, sagte die Frankfurter Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD).