Tschechien stellt Frauen bei Nachnamensgebung gleich

Tschechien geht einen Schritt hin zur rechtlichen Gleichstellung zwischen den Geschlechtern. Frauen können künftig selbst wählen, ob sie die weibliche oder die männliche Form ihres Nachnamens im Ausweis und in anderen offiziellen Dokumenten tragen wollen. Präsident Milos Zeman unterzeichnete heute ein entsprechendes Gesetz, das zuvor in beiden Parlamentskammern eine deutliche Mehrheit erhalten hatte.

Bisher mussten Frauen – wie auch in anderen slawischen Sprachen üblich – einen Familiennamen mit der weiblichen Endung "-ova" annehmen. Wenn der Mann Novak hieß, dann erhielten seine Frau und seine Töchter automatisch den Nachnamen Novakova. Doch die Kritik daran nahm in den letzten Jahren zu. Die frühere Justizministerin Helena Valkova sprach von einem „Zeichen der Ungleichheit“. Die 70-Jährige war eine der Initiatorinnen der Gesetzesänderung.

Aus dem tschechischen Sprachgebrauch dürfte die "-ova"-Endung dennoch nicht so schnell verschwinden, nicht zuletzt, weil auch viele Frauen daran festhalten wollen. Das "-ova" wird sogar bei ausländischen Namen ergänzt – aus der deutschen Kanzlerin Angela Merkel wird dann etwa in Zeitungen Angela Merkelova.